Der Eichenprozessionsspinner ist zunächst einmal ein Schmetterling aus der Gattung der Nachtfalter – soweit so gut. Die Haare seiner Raupen können allerdings von juckenden Hauterscheinungen über Atemwegsprobleme bis hin zum tödlichen, allergischen Schock viele Krankheitssymptome und Pathologien provozieren.
Wie der verlinkte Artikel im Spiegel verrät, stammt diese Schmetterlingsart eigentlich aus der Mittelmeerregion, fühlt sich aber aufgrund der zunehmend warmen und trockenen Sommer mittlerweile auch in nördlicheren Breitengraden pudelwohl. Mancherorts sind gar schon ganze Waldabschnitte gesperrt, um die Bevölkerung – allen voran unsere Kinder – vor Berührung mit den giftigen Härchen zu schützen.
Die bedrohliche Entwicklung durch eine neue Spezies mag nur allzu gut in unsere aktuelle Zeit passen, in der mit Covid 19 ein neuer Virusstamm die Welt auf Trab hält. Der Vormarsch des Eichenprozessionsspinners ist jedoch Ausdruck einer längerfristigen, globalen Veränderung durch den Klimawandel. Nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für unseren Heimatplaneten als Ganzes kann man von einem „gesundheitsgefährdenden Lebensstil“ sprechen. Permanente Dysbalance wird sich auf Dauer immer auswirken – ob mit Eichenprozessionsspinnern, die allergische Schocks auslösen können, oder mit noch weit schlimmeren Konsequenzen für die Natur und ihre Lebewesen.
Dr. Robert Klingl
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Chief Medical Officer (MED4LIFE)