Fragen & Antworten.

Stöbern Sie in unserem FAQ-Register und Glossar


Wir greifen Ihre Fragen an unser medizinisches Fachpersonal auf und bündeln diese in unserer Frequently Asked Questions (FAQ)-Rubrik. Einerseits transferiert unser medizinisches Fachpersonal die Erfahrungswerte aus dem klinischen Alltag in diese Rubrik. Andererseits steht das Stellen neuer, noch nicht beantworteter Fragen jedem Portal-Nutzer offen, um von unserer medizinischen Expertise zu profitieren. Im Sinne des "Open Source"-Ansatzes stellen wir alle eingereichten Fragen sowie deren Antworten frei zugänglich zur Verfügung.
«Im klinischen Alltag entstehen zahlreiche Fragestellungen, die sich für Patienten, insbesondere aber für uns Ärzte oftmals wiederholen. Es liegt also nahe, diese Frequently Asked Questions (FAQ) zu bündeln und basierend auf unserer medizinischen Expertise zu beantworten. Erstens lässt sich bei etwaigen Rückfragen hervorragend darauf verweisen. Zweitens bieten wir auch Menschen, die wir nicht direkt medizinisch beraten und betreuen, einen verlässlichen Zugang zu elementaren Informationen gesunder Lebensführung. Als leidenschaftlicher Allgemeinmediziner betrachte ich es zudem als unsere Aufgabe, mithilfe eines Glossars ein grundsätzliches Verständnis für die diversen medizinischen Fachrichtungen und deren Zusammenspiel zum Wohl des Patienten zu kreieren.»


Dr. med. Robert Klingl, Chief Medical Officer
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Frequently Asked Questions (FAQ)

Fitness wird im Englischen auch als so genannte „General Physical Preparedness“ (GPP) bezeichnet – also das generelle körperliche Vorbereitetsein. Die Komponenten dieser begrifflichen Einordnung zeigen, worum es geht:

Generell: Ein spezialisierter Profisportler wie z.B. ein Triathlet, ein Gewichtheber oder ein 100m-Sprinter ist per definitionem nicht automatisch „fit“. Ganz im Gegenteil: Die Schaffung allgemeiner körperlicher Voraussetzungen wird umso schwieriger, je mehr eine spezifische Sportart einen Fokus auf einzelne physische Fähigkeiten (z.B. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit) zu Lasten anderer bedingt.

Körperlich: Das Spektrum an körperlichen Fähigkeiten beinhaltet kardiovaskuläre/respiratorische Ausdauer (Aufnahme, Nutzung & Transport von Sauerstoff), Ausdauer (Ermüdungswiderstandsfähigkeit und Energieverarbeitung, -nutzung & -speicherung), Kraft (maximale Kraftentfaltung im Zusammenspiel der Muskulatur), Mobilität (volle Bewegungsamplitude bzw. „Range of Motion“ gemäss den anatomischen Voraussetzungen der jeweiligen Gelenke), Leistung (Energie pro Zeiteinheit, d.h. maximale Kraftentfaltung der Muskulatur in einem minimalen Zeitraum), Geschwindigkeit (Minimierung der Zeitdauer einer wiederholten Bewegung), Koordination (Kombination verschiedener Bewegungen in ein komplexes Bewegungsmuster), Agilität (Minimierung der Übergangszeit von einem Bewegungsmuster in ein anderes), Balance (Stabilisierung des Körperschwerpunktes über der Unterstützungsfläche), Präzision (Kontrolle von Bewegungen in bestimmter Richtung oder Intensität)

Vorbereitetsein: Die Isolation einer oder weniger körperlicher Fähigkeiten bei gleichzeitiger Kompromittierung anderer körperlicher Fähigkeiten reduziert die Fitness. Am fittesten ist der Sportler, der die 10 oben genannten Fähigkeiten im Schnitt am besten beherrscht und auf eine möglichst grosse Bandbreite sportlicher Herausforderungen am besten vorbereitet ist. Vorbild sind Sportarten wie der Sieben- (Frauen) bzw. Zehnkampf (Männer) in der Leichtathletik sowie CrossFit als Fusion von Gewichtheben, Gymnastik und metabolischer Konditionierung. Damit hier sportliche Leistungsfähigkeit stattfindet, müssen die Trainingstimuli relativ breit sein und permanent variiert werden. Dies ist eine Annäherung an unser evolutionäres Erbe, die abwechslungsreichen Aufgaben in der Natur zu bewältigen und zu überleben.

Fazit: Sie wollen FIT werden? Dann verzichten Sie auf Spezialisierung und trainieren…

  • breit (viele Sportarten mit unterschiedlichen Schwerpunkten innerhalb der 10 Fähigkeiten),
  • variantenreich (z.B. 100m-Sprint, 10km-Lauf und Halbmarathon; Maximalkraft ebenso wie Kraftausdauer)
  • sowie funktional (komplexe, mehrgelenkige Bewegungen)

Um es vorwegzunehmen: Nein. Zunächst bedeutet das altgriechische Wort Diät „Lebensführung“ – die so genannte Diätetik beschäftigt sich also mit der richtigen Ernährungs- bzw. Lebensweise. Leider wird der Begriff umgangssprachlich oft mit einer Reduktionsdiät zur Gewichtsabnahme gleichgesetzt, was nicht mit einer dauerhaft ausgewogenen Vollwertkost einhergeht.

Statt auf kommerzielle Angebote mit vielversprechenden Erwartungen in kürzester Zeit einzugehen, seien die wissenschaftlich fundierten Orientierungswerte für eine vollwertige Lebensmittelauswahl durch die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen. Die gemeinsam verabschiedeten D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Makro- und Mikronährstoffe) bilden einen generellen Rahmen. Darüber hinaus bestimmen genetische Faktoren (z.B. Kohlenhydrat-/Fettstoffwechsel), Faktoren des Lebensstils (Sportpensum, Krankheiten, Tagesablauf),  persönliche Intoleranzen (z.B. Laktose) und individuelle Präferenzen die „ideale“ Ernährungsweise. Ein „One Size Fit All“-Ansatz für Ernährung gibt es nicht, insofern muss individuell analysiert und optimiert werden.

Zunächst gilt: Ein „zu spät“ gibt es nicht, sondern nur ein richtig oder falsch in Bezug auf die individuellen Voraussetzungen. Natürlich ist die Leistungsfähigkeit unter anderem vom Gesundheits- und Trainingszustand, dem Alter, umgebenden Stressoren und genetischen Veranlagungen abhängig. Dennoch ist es in jedem Alter möglich, Trainingseffekte zu erzielen, um sich entweder zu verbessern oder seine körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Muskelleistung allmählich ab und wir verlieren ohne entsprechende Gegenmassnahmen pro Dekade 10% unserer Muskelmasse. Dieser Muskelschwund mit fortschreitendem Alter wird auch als Sarkopenie bezeichnet (griechisch: sarx=Fleisch, penia=Mangel). Dies wirkt sich vor allem auf die schnellzuckenden, so genannten „Typ II“-Fasern im Muskelgewebe aus, so dass wir insbesondere an Maximalkraft einbüssen. Die Hauptursachen der Sarkopenie geben direkten Aufschluss darüber, wie eine interventionelle Therapie aussehen kann: Unterversorgung mit Eiweiss und Bewegungsmangel.

Die Lösung ist dementsprechend eine ausreichende Proteinversorgung zur Aktivierung der Proteinsynthese und Bewegung. Sehr gut validierte Orientierungen bieten hier die Deutsche Gesellschaft für Ernährung mit ihren empfohlenen Zufuhrmengen (0.8 g Protein pro kg Kör­perge­wicht pro Tag für Erwachsene zwischen 19-65 Jahren bzw. 1.0 g Protein pro kg Kör­perge­wicht pro Tag für Erwachsene zwischen ab 65 Jahren) sowie die WHO mit ihren Richtlinien für körperliche Aktivität (siehe Blog-Artikel).

Vorsorge sollte sich nicht automatisch orientieren an dem, was die Krankenkasse zahlt bzw. über die Franchise abgedeckt wird. Dieses Argument als Grund für das Auslassen von Check-Ups ist gefährlich. Ungeachtet dessen sind folgende Basis-Vorsorgeuntersuchungen zwingend:

– Kontrolle auf Erberkrankungen oder Risikofaktoren, die in der eigenen Familienanamnese bekannt sind
– Darmkrebs für alle Menschen über 50 Jahren mittels Darmspiegelung
– Dermatologische Abklärung auf bösartigen Hautkrebs
– Frauen: Regelmässige Gynäkologische Vorsorge (Gebärmutter, Brust)
– Männer: Prostatakrebs ab 50 Jahren, bei Familienbelastung ab 35 Jahren

In Erweiterung sollte man auch als junger Mensch regelmässig sein Blut untersuchen lassen und einen generellen körperlichen Check durchlaufen, um Erkrankungen routinemässig auszuschliessen. Dazu zählen neben Erkrankungen des Blutes selbst (Blutkrebse) auch Organ- und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder das Metabolische Syndrom.

Ferner, darf man auch die Psychohygiene nicht vergessen. Ein gesunder Schlaf, eine solide Lebensplanung und die oft zitierte Work-Life-Balance sollten nicht nur digital kontrolliert werden, sondern dürfen auch gerne mit einem Arzt, (Psycho-)Therapeuten oder Coach persönlich reflektiert und in Angriff genommen werden.

Eigentlich ist die Frage schon falsch. Die korrekte Aussage sollte lauten: Gesundheit –  körperlich wie psychisch – ist unbezahlbar und hat keinen Preis. Was abgesehen von dieser terminologischen Einordnung gilt, ist, dass Krankenkassen vermehrt präventiv-orientierte Massnahmen subventionieren und die Kosten von Check-Ups und Vorsorgeuntersuchungen übernehmen – selbst wenn keine Symptome oder Krankheiten vorliegen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Prävention drei Stufen hat: Krankheit verhindern, aufhalten und lindern. Leider stehen wir als Menschen in puncto Wahrnehmung unserer Eigenverantwortung ebenso wie das Gesundheitssystem an sich noch am Anfang, was die Verhinderung von Krankheit betrifft. Viel zu häufig liegt der Fokus im Sinne der Pathogenese noch auf dem Heilen von Krankheiten, was wichtig ist – keine Frage. Vor uns türmen sich derzeit aber Wellen an Zivilisationskrankheiten auf, deren Lösung ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung ist. Vorbeugen ist besser als heilen.

Eine Hypnosesitzung setzt sich zusammen aus einem Gesprächsteil und der nachfolgenden Hypnose. Bei Bedarf kann nach der Hypnose über das Erlebte oder das Empfinden gesprochen werden. Die Hypnose beginnt mit einer Einleitung, die dann in den Trancezustand überführt. Dieser kann unterschiedlich tief sein und ist nicht bei jedem und jeder Sitzung gleich. Am Ende erfolgt eine Ausleitung, die wieder aus dem Trancezustand herausführt. Es ist nicht möglich, eine Hypnose gegen den Willen einer Person durchzuführen, denn sie erfordert stets die Mitarbeit dieser Person. Sie entscheiden selbst, welchen Weg Sie in ihrer inneren Welt gehen, die Hypnotiseurin oder der Hypnotiseur führt und begleitet Sie dabei. Eine Hypnosesitzung kann auch jederzeit unterbrochen werden.

Hypnose ist eine wissenschaftlich belegte und anerkannte Methode in vielen verschiedenen Bereichen. Sie kann eingesetzt werden bei:

  • Angststörungen
  • Raucherentwöhnung
  • Schmerzen
  • Schlafstörungen
  • Unterstützung beim Abnehmen
  • Stress
  • Selbstbewusstseinsstärkung

Und vielem mehr.

Ein Krankenhaus hat nur eine bestimmte Kapazität an Operationssälen und an Personal. Es gibt verschiedene Kategorien von Eingriffen, welche nach Dringlichkeit geordnet sind. Es gibt die sogenannten elektiven Eingriffe, deren Zeitpunkt frei wählbar ist. Beispiele für geplante elektive Eingriffe sind: Magenbypass, Karpaltunnel, Brustvergrösserungen oder Metallentfernungen. Die Operationen werden teilweise Wochen im Voraus geplant und auf ein bestimmtes Datum festgelegt. Anders als bei den elektiven Eingriffen sind die Notfalloperationen nicht planbar. Notfalloperationen werden in verschiedene Kategorien unterteilt – je nach Dringlichkeit und Zustand des Patienten. Ist die Dringlichkeit hoch und es kann nicht gewartet werden, haben diese vor den elektiven Eingriffen Vorrang. Wird ein Notfall eingeliefert und es ist gerade kein Operationssaal frei, müssen die leitenden Ärzte einen Saal «stoppen». Das bedeutet, dass in diesem Saal vorerst keine weiteren elektiven Eingriffe durchgeführt werden, damit der Notfall zuerst behandelt werden kann. Meistens wird ein Saal gewählt, der sich gerade im Wechsel zwischen zwei Operationen befindet oder der Saal der als nächstes frei wird.

Der Ösophagus (Speiseröhre) und die Trachea (Luftröhre) liegen anatomisch direkt übereinander. Während der Narkose werden nicht nur Hypnotika (Schlafmedikamente) verabreicht, sondern auch Muskelrelaxantien. Diese lähmen die Skelettmuskulatur und verbessern dadurch die Intubationsbedingungen. Dabei werden auch die Schliessmuskeln vom Ösophagus so betäubt, dass Flüssigkeit oder Nahrung aus dem Magen in die Trachea gelangen kann. Dies kann zu einer Aspiration (Eindringen von Flüssigkeit oder festen Stoffen in die Lunge) führen. Bei grossen Blockaden der Atemwege führt eine Aspiration zu akutem Sauerstoffmangel und stellt eine hohe Bedrohung für den Patienten dar. Auch kann sie zu einer Pneumonie (Lungenentzündung) führen. Um solche Komplikationen zu vermeiden, werden Patienten nur operiert, wenn sie nüchtern sind. Dies gilt jedoch nur für geplante Eingriffe. Bei einer Not-Operation werden auch nicht nüchterne Patienten intubiert. Dabei muss das Anästhesieteam besondere Vorsicht walten lassen.

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