Obwohl die DNA-Forschung ihre Ursprünge in der Medizin hat, findet sie heute in den verschiedensten Bereichen Anwendung. So kann die Lebensmittelindustrie dank der Gentechnik Lebensmittel züchten, welche länger haltbar sind oder weniger anfällig für Schädlinge. Die Forensik wiederum nutzt DNA-Analysen, um Verbrecher aufzuspüren oder Verdächtige zu entlasten. Trotz dieser verschiedenen neuen Anwendungsgebiete hat die Genetik in der Medizin nicht an Relevanz verloren. Im Gegenteil – die Humangenetik ist ein aufstrebendes Gebiet der modernen Medizin. Sie befasst sich mit dem Erbgut des Menschen und liefert Hinweise zu verschiedenen Erbkrankheiten, deren Therapie und teilweise auch deren Prävention.

Doch was ist DNA, wieso ist sie so wichtig für das Leben auf der Erde und vor allem, kann ich meine DNA schützen? Genau diese Fragen werden in diesem Artikel behandelt und sollen einen kleinen Einblick in die Humangenetik ermöglichen.

Was ist DNA?

Die DNA ist der Träger unserer Erbinformationen. Ein Massenspeicher. Ausgeschrieben steht DNA für Desoxyribonukleinsäure. Aufgebaut ist die DNA aus jeweils zwei Strängen bestehend aus Nukleotiden. Diese setzen sich zusammen aus Zucker Desoxyribose, Phosphaten und vier verschiedenen Basen. Die Basen sind Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin. Jede Base hat seinen festen Partner. So binden sich die Basen mithilfe von Wasserstoffbrücken miteinander – Adenin immer mit Thymin und Guanin mit Cytosin. Die Nukleotide sind in einem Strang nebeneinander aufgereiht und die Base bindet mit seinem jeweiligen Partner vom Gegenstrang. So entsteht eine Doppelhelix, zwei miteinander und umeinander verdrillte Einzelstränge.

Ein Abschnitt dieser Doppelhelix wird Gen genannt. Auf den Genen sind alle möglichen Eigenschaften des lebenden Organismus codiert, von sichtbaren Körpermerkmalen wie Haarfarbe, Augenfarbe oder Körpergrösse bis hin zu den nicht Sichtbaren wie zum Beispiel der Risikofaktor, an Brustkrebs zu erkranken. Allele sind Varianten eines Gens. Ein Beispiel dazu: Jeder Mensch besitzt Gene, welche die Augenfarbe bestimmen, aber nicht jeder hat das Allel für blaue Augen. Die DNA ist um Histone (Proteine) gewickelt, sodass Chromosomen entstehen. Der Mensch besitzt 46 Chromosomen, die jeweils paarweise vorkommen. 44 Autosomen und zwei Geschlechtschromosomen. Anders als Autosomen, die nummerisch geordnet sind, werden Geschlechtschromosomen mit Buchstaben angegeben. Sind zwei X-Chromosomen vorhanden, handelt es sich bei diesem Menschen um eine Frau. Männer hingegen haben ein X- und ein Y-Chromosom.

Was ist Trisomie 21?

Die Chromosomen kommen deshalb paarweise vor, weil immer eines von der Mutter und das andere vom Vater vererbt wird. Bei der Befruchtung kann es vorkommen, dass ein Chromosom zu viel oder zu wenig von der Mutter oder vom Vater weitergeben wird. Oft ist ein Fötus mit einer Chromosom-Störung nicht lebensfähig, was zu einem Schwangerschaftsabbruch führt. Allerdings gibt es Ausnahmen. Eine der bekanntesten ist die Trisomie 21, auch bekannt unter dem Namen «Down Syndrom». Bei der Trisomie 21 handelt es sich um ein zusätzliches Chromosom auf dem einundzwanzigsten Chromosomenpaar.

Was schädigt die DNA?

Strahlungen:

  • Röntgenstrahlungen haben in der Medizin ein breites Anwendungsgebiet. Die Strahlen durchdringen den Körper und ermöglichen dank der entstandenen Bilder Untersuchungen und Diagnosen. In geringen Mengen ist diese Strahlung unbedenklich. Die Dosis bei einer Untersuchung im Krankenhaus ist normalerweise nicht gefährlich; beim Erstellen der Röntgenbilder wird mit einer möglichst geringen Dosis gestrahlt. Ist ein Organismus häufig einer starken Strahlung ausgesetzt, kann das zu Mutationen in der DNA führen. Diese mutierten Zellen vermehren sich unkontrolliert und sind die Ursache für Krebs und Tumore.
  • UV-Strahlen haben genau gleich wie die Röntgenstrahlung eine mutagene Wirkung. Die braune Haut, die nach einem schönen Strandurlaub entsteht, ist ein natürlicher Schutz vor dem Eindringen der Strahlung in die Haut. Ein Sonnenbrand ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Haut überlastet ist.

Ungesunder Lebensstil:

  • Ein ungesunder Lebensstil, wie ungesundes Essen, Stress und übermässiger Alkoholkonsum kann die DNA schädigen. Beim Trinken von Alkohol zum Beispiel entsteht Acetaldehyd (Abbauprodukt von Ethanol). Dieser Stoff kann die Stammzellen schädigen, welche für die Blutbildung zuständig sind.

Die eigene DNA schützen

Die DNA wird von Generation zu Generation vererbt und ist schon vorgegeben. Trotzdem sind unsere Gene durch Umweltfaktoren beeinflussbar. Die Epigenetik ist ein Fachgebiet der Biologie, die sich genau mit dieser Frage auseinandersetzt: Durch welche Faktoren werden die Zellen beeinflusst? Da der menschliche Körper aus Zellen besteht und die DNA in den Zellen vorzufinden ist, gilt vereinfacht gesagt: Behandelt man seinen Körper gut, behandelt man auch sein Erbgut gut.

Quellen

Röntgen: Wie es funktioniert, worauf man achten sollte. (o. J.). Stiftung Gesundheitswissen. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/roentgen-wie-es-funktioniert.

Milos Morarevic

Student Humanmedizin
Medizinischer Content-Provider (MED4LIFE)