Im ersten Artikel zu den Hausmitteln wurde das allgemeine Potential der Hausmittel sowie die Hausmittel gegen Erkältungen und Grippen behandelt. Dieser Artikel fokussiert sich auf Hausmittel gegen Husten; spezifisch geht es um Teesorten, selbstgemachte Hustensäfte und die Wirkung des Inhalierens.
Wenn man verschiedene Hausmittel gegen Husten diskutiert, muss man sich zuerst die verschiedenen Ausprägungen des Hustens vergegenwärtigen. Man unterscheidet trockenen von produktivem Husten. Anders formuliert kann man den Husten unterteilen in eine Ausprägung ohne Auswurf und eine Ausprägung mit Auswurf. Der Husten ohne Auswurf ist in aller Regel sehr trocken und schmerzt daher oftmals in der Brust und in den Atemwegen. Je nach Hustentyp werden andere Hausmittel gegen Husten relevant. Auch beim Husten gilt der allgemeine Leitsatz: Je stärker und länger anhaltend die Symptome, desto eher sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Wenn ein Husten, unabhängig vom Typ, länger als eine Woche nach Beginn der Behandlung mit Hausmitteln anhält, muss zwingend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Die geeigneten Teesorten als Hausmittel gegen Husten unterscheiden sich je nach Ausprägung des Hustens. Bei Husten ohne Auswurf sollte auf Teesorten mit Heilpflanzen gesetzt werden, die Schleimstoffe enthalten. Diese Schleimstoffe dienen dazu, die Schleimhaut der Atemwege, welche durch das dauernde Husten stark gereizt wird, zu bedecken und eine Art Film zu bilden. Die bekanntesten Sorten, welche dies bewerkstelligen, sind Lindenblüten und Isländisches Moos. Es gibt auch viele Lutschpastillen, welche auf diesen Heilpflanzen basieren. Wenn der Husten von Auswurf begleitet wird, werden andere Teesorten empfohlen. Dann geht es um die gegenteilige Funktion, nämlich darum, den Schleim zu lösen. Pflanzliche Schleimlöser kommen in Anis, Fenchel und Thymian vor, daher werden vor allem diese Teesorten bei Husten mit Auswurf angewendet.
Parallel zu Tee kann auch Hustensaft selbstgemacht werden. Selbstgemachter Hustensaft basiert oft auf einer Mischung aus Zwiebel und Honig. Die Zwiebel enthält ätherische Öle, welche eine Art Allzweckwaffe gegen Reizhusten darstellen. Der Honig dient als Zuckerquelle, um eine gewisse Zähflüssigkeit zu gewährleisten und auch den Geschmack zu verbessern. Für Kleinkinder unter einem Jahr muss zwingend eine alternative Zuckerquelle als Honig herangezogen werden! Das hat damit zu tun, dass Honig Bakterien enthält, welche ein Gift produzieren, das das Nervensystem lahmlegen kann. Weshalb dieses Gift bei etwas älteren Kindern ungefährlich ist, ist noch nicht geklärt. Als alternative Zuckerquelle kann erwärmter Haushaltszucker herangezogen werden.
Im ersten Artikel zu den Hausmitteln wurde das Inhalieren bereits erwähnt. Dies kann auch als Hausmittel gegen Husten eingesetzt werden. Das Inhalieren soll jedoch nur bei Husten mit Auswurf, nicht bei trockenem Husten angewendet werden. Bei Husten mit Auswurf hilft das Inhalieren dabei, die Atemwege durch den eingeatmeten Wasserdampf zu befeuchten; das verflüssigt den abgesetzten Schleim und unterstützt den Abtransport des Schleims, weil der Schleim auf einer mit Feuchtigkeit benetzten Schleimhaut weniger gut haften kann. Beim trockenen Husten hingegen wird das Inhalieren explizit nicht empfohlen, weil der heisse Dampf dann die bereits gereizte Schleimhaut noch weiter reizt.
Abschliessend kann also festgehalten werden, dass – wie die Grippe und die Erkältungen– auch ein Husten, unabhängig von der Art, mit Hausmitteln gegen Husten behandelt werden kann. Es soll jedoch beachtet werden, dass eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden muss, wenn der Husten länger als eine Woche anhält oder der Husten innerhalb der Hausmitteltherapie deutlich schlimmer wird. Beim Husten ist es zudem wichtig, die Ausprägung des Hustens zu berücksichtigen. Denn je nach Ausprägung müssen andere Hilfsmittel verwendet werden. So entscheidet die Ausprägung über geeignete Teesorten und über den Nutzen des Inhalierens.
Student Humanmedizin
Medizinischer Content-Provider (MED4LIFE)